Nur wer mehr Europa durchsetzt, rettet die Eurozone

EU-Regierungschefs müssen sich beim Sondergipfel auf großen Schritt einigen / Euro-Fonds mit starkem Mandat ausstatten

Der Euro-Sondergipfel an diesem Donnerstag müsse endlich die von Bundeskanzlerin Angela Merkel ausgehende Lethargie überwinden, fordert der Finanzexperte der Sozialdemokraten im Europäischen Parlament Udo Bullmann. “Der Sondergipfel muss das Ziel haben, einen drohenden Flächenbrand zu verhindern.” Ansonsten werfe man Griechenland den Märkten zum Fraß vor und damit womöglich auch andere südliche EU-Mitgliedstaaten. “Das ist allerdings nur mit einer großen Lösung möglich”, stellt Udo Bullmann klar. „Wenn die Euro-Regierungschefs sich wieder nur auf den kleinsten gemeinsamen Nenner einigen, verspielen sie endgültig die Chance eines echten Befreiungsschlages!“, mahnt der SPD-Finanzexperte.

Ein Ausweg aus der fatalen Schuldenkrise sei durchaus möglich: „Es wird endlich Zeit, dass die Regierungschefs den Euro-Rettungsfonds mit einem starken Mandat ausstatten. Ermächtigt man beispielsweise den Fonds, selbst Anleihen aufzukaufen und in ein System der Eurobond-Emission einzusteigen, könnte allein die Ankündigung einen echten Auftrieb an den Märkten auslösen.“

Udo Bullmann fordert den Einstieg in einen Europäischen Währungsfonds sowie einen gemeinsamen Eurobonds-Markt, um damit die Spekulation gegen die Eurozone auf Dauer zu beenden. “Darüber hinaus wäre die zügige Einführung einer Finanztransaktionssteuer ein ausgezeichnetes Mittel, die Finanzspekulanten an den Rettungskosten zu beteiligen”, so Udo Bullmann . “Die Staats- und Regierungschefs der Eurozone müssen bei ihrem Zusammentreffen politische Führungsstärke zeigen und echte europäische Beschlüsse fassen: Wir brauchen mehr Europa und nicht weniger. Wir können es uns nicht mehr leisten, den Ball den Finanzmärkten zuzuspielen. Ansonsten machen wir Europa kaputt!“