Solidaritätsadresse der SPD-Europaabgeordneten an die Opel-Beschäftigten

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nach monatelangem Gezerre um die Verkaufsbedingungen für Opel, um staatliche Hilfen und um Arbeitsplätze, ist nun der mit viel Hoffnung verbundene Neuaufbau eines europäischen Automobilkonzerns gescheitert. Dabei wurden nicht nur Geld und wertvolle Zeit verschwendet, sondern vor allem auch die Zukunftsängste von Euch Beschäftigten immer weiter geschürt. Das ist unredlich und unverantwortlich.

Im GM-Verwaltungsrat haben sich diejenigen durchgesetzt, die schrumpfenden Märkten hinterher sparen wollen. Dieser Weg ist industriepolitisch verfehlt. GM droht die Zukunft des Automobilmarktes zu verschlafen. Verantwortung für die desaströse Entwicklung trägt aber auch die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes und der ehemalige Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg. Es wurde unnötig gezögert und taktiert, anstatt die Hindernisse für den Verkauf zügig aus dem Weg zu räumen. Dass es dabei um die Existenz von zehntausenden von Familien geht, interessiert die Hüter des freien Wettbewerbs nicht.

In den nächsten Wochen muss nun eine Lösung mit GM gefunden werden, um die europäischen Standorte und Arbeitsplätze zu erhalten. Wir werden uns auf europäischer Ebene dafür einsetzen, dass ihr und Eure Familien der Maßstab des Handelns seid. Wir brauchen ein abgestimmtes Vorgehen unter Einbeziehung aller Beteiligten, um das Technologiepotential der europäischen Automobilindustrie besser zu nutzten. Hier muss die EU-Kommission endlich neue Initiativen ergreifen. Wir wollen, dass Opel in Europa eine Perspektive hat. Dafür setzen wir uns ein.

Ihr habt unsere volle Solidarität im Kampf um Eure Arbeitsplätze.

Im Namen der SPD-Europaabgeordneten

Bernhard Rapkay

Vorsitzender der SPD-Europaabgeordneten

Udo Bullmann

Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Europaabgeordneten und

Fraktionssprecher für Wirtschafts- und Finanzpolitik

Jutta Steinruck

SPD-Europaabgeordnete und Sozialexpertin