Klimagipfel muss Erfolg werden

Im Dezember tagt der Klimagipfel der Vereinten Nationen in Kopenhagen. Dann wird sich zeigen, wie ernst die Weltgemeinschaft es mit dem Kampf gegen den Klimawandel tatsächlich meint. Da das Kyoto-Protokoll zur Verminderung der Treibhausgase in 2012 ausläuft, muss ein Nachfolgeabkommen ausgehandelt werden. Im Vorfeld des Gipfels liegen die Vorstellungen der Teilnehmerstaaten jedoch weit auseinander. Sowohl die Höhe der CO2-Einsparungen wie auch die Frage ihrer Finanzierung, sind heftig umstritten.

Bisher nahm die Europäische Union beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle ein. Sie verpflichtete sich einseitig, bis 2020 ihre CO2-Emmissionen im Vergleich zu 1990 um 20 Prozent zu senken. Sollten andere Industrieländer in Kopenhagen mitziehen, wollen die EU-Mitgliedstaaten noch einen Schritt weiter gehen und das Einsparungsziel auf 30 Prozent anheben. Bisher sind allerdings nur Australien und Japan bereit, weitreichende Zugeständnisse beim Klimaschutz zu machen. Die USA hingegen zögern. Sie bieten lediglich eine Reduktion um 4 Prozent an und sind damit von den internationalen Zielvorgaben der Vereinten Nationen weit entfernt.

Aber auch in Europa ist der Fortschritt ins Stocken geraten. So konnten sich die EU-Finanzminister bisher nicht über die finanzielle Ausstattung eines Klima-Fonds für Entwicklungsländer verständigen. Einige wollen vor Kopenhagen keine konkreten Zahlen nennen, andere erst dann handeln, wenn sich die Entwicklungsländer ebenfalls zu konkreten CO2-Einsparungen verpflichten. Hier beißt sich die Katze in den Schwanz. Denn ohne finanzielle Zusagen, sehen sich die Entwicklungsländer nicht in der Lage, konkrete Klimaziele festzulegen. Während die Europäer pokern und taktieren, sind die Entwicklungsländer jedoch heute schon direkt von den verheerenden Folgen der Erderwärmung wie Überschwemmungen oder Dürre betroffen. Gerade deshalb müssen die Industrieländer als Hauptverursacher des Klimawandels den ersten und größeren Schritt tun. Kopenhagen muss ein Erfolg werden. An einem neuen ambitionierten Klimaabkommen führt kein Weg vorbei. Auch nicht für die Europäer.