"Generalhaftung von Unternehmen im Kampf gegen Schwarzarbeit unerlässlich"

“Es darf nicht länger angehen, dass wir in der EU über 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Schwarzarbeit erwirtschaften. Mit 15 Prozent ist auch Deutschland kein Musterland.

Wer Lohn- und Sozialdumping in ganz Europa effektiv bekämpfen will, braucht schärfere Kontrollen sowie ein einheitliches Vorgehen bei Sanktionen gegen Unternehmen, die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer illegal beschäftigen”, fordert der SPD-Europaabgeordnete und Wirtschaftsexperte Dr. Udo Bullmann.

Die von der Europäischen Kommission vorgelegte Mitteilung zu Schwarzarbeit in der EU greift nach Bullmanns Auffassung zu kurz: “Mit bloßen Appellen an die Mitgliedstaaten und einer engere Zusammenarbeit der Arbeitsaufsichtsbehörden allein, kommen wir nicht weiter. Vielmehr ist eine Generalhaftung von Unternehmen auch bei der Auftragsvergabe an Subunternehmen nötig, um die Schwarzarbeit in Europa einzudämmen. Ein solcher Vorschlag wäre ein klares Bekenntnis zum sozialen Europa gewesen. Diese Chance hat die EU-Kommission leider vertan. Wir werden sie deshalb weiterhin in die Pflicht nehmen.”

Schätzungen zur Folge könnten allein in Deutschland rund eine Million neue Stellen entstehen, würde die Schwarzarbeit wirkungsvoller bekämpft. “Das käme auch den Sozialkassen zu Gute”, so Bullmann abschließend.