Fair Play für Fußballsport

Das Europäische Parlament hat heute einen Initiativbericht zur Zukunft des Profifußballs in Europa verabschiedet.

“Fußball ist schon lange mehr als nur eine Sportart, es ist ein Wirtschaftsfaktor. Die Konzentration von Vermögen und sportlicher Macht im europäischen Profifußball führen dazu, dass der Breitensport zunehmend ins Hintertreffen gerät. Hier muss gegengesteuert werden”, fordert der SPD-Europaabgeordnete und Wirtschaftsexperte Dr. Udo Bullmann. Die konservativen und liberalen Abgeordneten im Europäischen Parlament hätten jedoch gegen neue Lösungsansätze wie etwa ein unabhängiges europäisches Kontrollorgan gestimmt.

“Es darf nicht sein, dass einige wenige Clubs aus der Vermarktung großer Fußballereignisse ihren finanziellen Vorteil ziehen, während die kleinen Vereine auf der Strecke bleiben. Das ist ein klares Foul, denn an der Basis wird Jugend- und Sozialarbeit geleistet, von der am Ende alle profitieren”, stellt Bullmann klar. “Gleiche Regeln und Fair Play muss deshalb nicht nur auf dem Spielfeld gelten, sondern auch für die Geschäftspraktiken des europäischen Fußballs.” Um dieses Ziel zu erreichen, sprachen sich die Europaabgeordneten mehrheitlich für eine engere Kooperation zwischen Sport und Politik aus.

Darüber hinaus soll es effizientere Kontrollen zur Bekämpfung von Korruption und illegalen Wettgeschäften geben. “In Deutschland wie auch anderen EU-Mitgliedstaaten haben einige schwarze Schafe den Fußball in Verruf gebracht. Hier muss ein Riegel vorgeschoben werden”, so Bullmann. Finanzielle Transparenz und korrektes Management seien daher wichtige Themen in der Entschließung des Parlaments.

Darüber hinaus bereitet die zunehmende Gewalt in und um die Fußballstadien den Europaabgeordneten Sorge. “Gewalt und Rassismus haben im Fußball nichts verloren. Weder auf der internationalen Bühne, noch in der Bundesliga oder irgendeiner anderen Klasse”, daran lässt Bullmann keinen Zweifel. “Die Vereine, aber auch die FIFA, die UEFA und der DFB sind hier in der Pflicht, Ausschreitungen und Entgleisungen konsequent zu ahnden und mehr für die Prävention zu tun.”